Positionierung der BDMV in Zeiten der Corona-Krise

Kai Widhalm (kaiwidhalm) on 13.05.2020

, zuletzt modifiziert von Gaby am 11.03.2021 um 12:30
Offener Brief an die Mitgliedsverbände

...möchten wir noch auf die zentrale Informationsplattform hinweisen, auf welcher stets die neuesten Entwicklungen zusammengetragen werden...

Sehr geehrte Damen und Herren,

es erreichen uns in den letzten Wochen und Tagen vermehrt Fragen zur zukünftigen musikalischen Tätigkeit, nicht nur aus  den  Landesverbänden,  sondern  auch  aus  Ihren  Mitgliedsvereinen  aus  ganz  Deutschland.  Corona  verändert  unser  musikalisches und ehrenamtliches Engagement, wir müssen unsere Verantwortung gegenüber unseren Musizierenden in einer  neuen  Weise  wahrnehmen.  

Wichtig  ist,  dass  sich  die  BDMV  als  sachlich  verlässlich  informierter,  gut  vernetzter  Dachverband bewährt. Dafür setzen wir alle verfügbaren Ressourcen ein. Wir sind nicht nur für Sie, sondern auch für die Musikerinnen und Musiker in der aktuellen Zeit jederzeit erreichbar, obwohl auch wir nicht vor dem Virus geschützt sind und selbst zum Teil gesundheitlich betroffen waren.

Die  Rechtsberatung  der  BDMV  ist  gerade  in  diesen  Zeiten  eine  unverzichtbare  Anlaufstelle  für  alle  Musikvereine,  die  Fragen bezüglich Mitgliederversammlungen, Reisen, Verträgen oder Ähnlichem haben. Obwohl sich die Zahl der Anfragen hier fast verdreifacht hat, werden sie unverzüglich nach ihrem Eintreffen beantwortet, zu offenen Fragestellungen zeitnah Informationen recherchiert und zur Verfügung gestellt. Wir können den Vereinen so in dringenden Rechtsfragen schnell und unkompliziert Hilfestellungen geben.

Unsere Beratung, Arbeit und Informationen beziehen sich auf die bundesweit gültigen Festlegungen. So  liegen uns noch keine  bindenden  Auskünfte  über  Regelungen  zum  vereinsinternen  Musikunterricht  vor.  Darüber  hinaus  werden  diese  Regelungen  von  Bundesland  zu  Bundesland  verschieden  sein,  so  dass  für  Sie  die  Aussagen  der  für  Kultur  in  Ihrem  Bundesland zuständigen Stellen weisend und bindend sein werden! In einigen Ländern scheint inzwischen die Möglichkeit zu  bestehen,  dass  Landkreise  auf  Antrag  in  Einzelfällen  und  unter  Auflagen  bei  außergewöhnlichen  Anlässen  Auftritte  genehmigen  können.  Weitere  Länder  öffnen  schrittweise  die  Möglichkeit  des  Musikunterrichts  in  Musikschulen,  wobei  Blasinstrumente noch davon ausgenommen sind. Möglicherweise kann Ihnen Ihr Landesverband Näheres dazu mitteilen, wir arbeiten daran, Ihnen hier eine Übersicht über bereits bestehende Konzepte bereitzustellen.

Weiterhin stellen wir uns als BDMV die Frage, wie sich im Falle einer Infektion das Spielen eines Blasinstrumentes oder das Singen auf die Umgebung auswirkt. Das Robert Koch-Institut warnt bislang lediglich vor dem singen, wie Präsident Lothar Wieler in einer Pressekonferenz vom 28. April mitteilte: „Tröpfchen fliegen besonders weit beim Singen“. Die derzeitige Situation nehmen wir zum Anlass, genauere Untersuchungen für die Risikoeinschätzung beim Musizieren mit Blasinstrumenten zu  unterstützen. Ziel  ist  es,  spezifische  Vorgaben  für  die  Situation  in  der  Musikausübung  zu  erarbeiten und Handlungsempfehlungen aussprechen zu können. Da wissenschaftliche Studien Zeit benötigen, arbeiten wir in der Zwischenzeit an der Erstellung von Mindeststandards.

Es gibt erfreulicherweise auch eine große Zahl musikalisch kreativer Ideen. Sei es mit dem Musikunterricht online, oder mit separat eingespielten Orchesterstimmen, die dann zu einem Ganzen vereinigt werden – vielleicht auch als kreative Fortführung des Projektes „Virtual Flute Choir“ unserer Spielleute vom Deutschen Musikfest 2019 in Osnabrück. Unser designierter  Bundesmusikdirektor  Spielleutemusik  Jan  Schillings  steht  gerne  als  Berater  für  virtuelle  Orchester  zur Verfügung. Nicht zu vergessen den gemeinsamen Termin an jedem Sonntag gegen 18:00 Uhr, zu dem wir regelmäßig informieren und Notenmaterial bereitstellen. Es ist schön zu sehen, dass auch in dieser Zeit die Freude am Musizieren ungebrochen ist!  Es gibt eine ganze Reihe von tollen Beispielen, die wir als BDMV tatkräftig unterstützen. Uns ist bewusst, dass dies alles  nicht den direkten Austausch bei unseren gemeinsamen musikalischen Zusammenkünften ersetzen kann, aber: Improvisierte Ideen sind immerhin besser als gar keine Musik.

Die Entscheidung bezüglich konkreter Lockerungskonzepte obliegt den einzelnen Ländern. Erste Länder haben bereits Öffnungen kommuniziert. Die Dringlichkeit weiterer Öffnungen und der Klärung ob, unter welchen Auflagen und ab wann Zusammenkünfte für gemeinsame Proben stattfinden können, haben wir in einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der  Länder  nochmals  zum  Ausdruck  gebracht  und  um  sukzessive  Lockerung  unter  Einhaltung  der  Abstands-   und Hygienerichtlinien beim  Musizieren  auch  im  Vereinsalltag  gebeten.  Gemeinsam  mit  unserem  Dachverband,  dem  Bundesmusikverband Chor und Orchester, und hier insbesondere die Präsidenten der Verbände, sind wir bestrebt, unsere Mitglieder  mit  ihren  Anliegen  und  Nöten  bestmöglich  in  der  Bundespolitik  zu  vertreten  und  uns  für  Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen in der Amateurmusik einzusetzen.

Zum Schluss möchten wir noch auf die zentrale Informationsplattform hinweisen, auf welcher stets die neuesten Entwicklungen zusammengetragen werden: https://bundesmusikverband.de/covid-19/

Seien Sie sich daher sicher, dass wir auch in dieser Zeit die Interessen der Musikerinnen und Musiker vertreten und Sie informieren, sobald konkrete Informationen vorliegen. Bleiben Sie gesund!

it freundlichen Grüßen 

Paul Lehrieder 
MdBPräsident

Michael Weber
1. Vizepräsident

Anita Bauer
Geschäftsführerin

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