Musik in Bewegung
Der Fachbereich Musik in Bewegung umfasst musikalische und verbandliche Aktivitäten in den Bereichen Märsche, Umzüge, Showlaufen und entsprechende Wettbewerbe für Spielmanns-, Fanfaren-, Hörner- und Musikzüge, Musikkorps, Marching-, Drum-, Mallet- und Showbands. Er ist durch seine Fachleiter im Landesvorstand integriert. Damit ist sichergestellt, dass jegliche musikalische Ausrichtung einen Ansprechpartner im Landesvorstand hat. Die Fachleiter sind zudem gut vernetzt mit den Fachbereichen der BDMV und mit den Fachleitern auf Kreisverbandsebene. Sie sind landesweit die Ansprechpartner für alle instrumentalen Laienmusikorganisationen, Musikschulen und Schulen in Niedersachsen.
Die verschiedenen Musikrichtungen werden in ihrer Entwicklung durch ein einheitliches Ausbildungssystem mit E-, D- und C-Lehrgängen unterstützt und gefördert. Die Arbeit wird durch Workshops und die Unterstützung von Auswahlorchestern ergänzt. Mit Leistungslehrgängen, Wertungsspielen und Wettbewerben werden Leistungsstände überprüft und auf neue Anforderungen reagiert.
Hans-Dieter Buschau
Landesmusikdirektor (Bereich Süd-Ost)
Tel.: (05064) 85876
31141 Hildesheim; Zedernweg 14
Kai Widhalm
Stellvertretender Landesmusikdirektor
Tel.: (0421) 98503460
28357 Bremen; Rudolf-Schulze-Weg 47
Entertainment Contest
Wettbewerb für Unterhaltungsmusik
Dem aufmerksamen Beobachter der Szene unserer Musiksparten wird nicht entgehen, dass gerade das Ausland eine Vielzahl bestens besuchter Wettbewerbe bietet, die musikalisch in vielen Fällen ein hohes Niveau aufweisen. Daher wurde auch in unserem Verband die Kategorie eingeführt. Es gilt nur noch, sie auch zu beleben.
Diese Wettbewerbskategorie fordert nichts Anderes als das, was ein Musikverein bei jedem Auftritt tun sollte:
SEIN PUBLIKUM MUSIKALISCH UND OPTISCH GUT UNTERHALTEN!
Neben den bekannten Wettbewerben in den Bereichen Konzert, Marsch und Show gibt es auch „Unterhaltungs-Wettbewerbe“, die sog. „Entertainments Contest“, die sich insbesondere beim Publikum großer Begeisterung erfreuen. Generell findet man die meistens Zuschauer und Zuhörer bei den Wettbewerben, die auch optisch etwas zu bieten haben. Dazu zählen natürlich auch die Marsch- und Showwettbewerbe.
Jeder Musikzug, Spielmannszug, Fanfarenzug oder Marching Band gibt Konzerte, bei denen das Publikum unterhalten werden möchte. Dies erfolgt selbstverständlich durch eine möglichst gelungene musikalische Darstellung. Zu einem gelungenen Konzert gehören aber auch optische Elemente – vom Aufstehen eines Register über einen Solovortrag, bei dem der Solist deutlich sichtbar für das Publikum positioniert wird bis hin zu einem optischen Gag.
Genau diese Bestandteile beinhaltet auch die „Entertainment-Klasse“, die sich bereits in vielen Ländern erfolgreich durchgesetzt hat. Der Hauptbestandteil der Vorträge dieser Klasse ist natürlich ein gelungenes Musikprogramm. Wettbewerbe in Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Neuseeland, Australien und vor allem der Schweiz zeigen hier hervorragende Beispiele. Gefordert wird jeweils ein abwechslungsreiches, unterhaltsames Musikprogramm, z. B. über einen Zeitraum von 20 Minuten. Dabei kann man beobachten, wie abwechslungsreich und gekonnt die Musikgruppen ihr Programm vortragen können. Erlaubt ist alles: vom Marsch, über die Popmusik, der volkstümlichen Musik bis hin zur Klassik werden alle Genres des Musikspektrums präsentiert. In unserem Nachbarland der Schweiz genießt der „Swiss Entertainment Contest“ im Bereich der Harmoniemusik und der Brass Bands einen hohen Stellenwert. Hier wird alljährlich gehobene Unterhaltungsmusik vom Feinsten geboten, die auch den Medien Rundfunk und Fernsehen nicht verborgen bleibt. Ähnliches gilt auch für das Brass-Band-begeisterte Neuseeland, aber auch für Großbritannien. Dort findet man selbst bei regionalen Unterhaltungswettbewerben zwischen 15 und 30 teilnehmenden Brass Bands.
Da auch die Mitgliedsvereine unseres Verbandes das Ziel verfolgen, ihr Publikum bestens zu unterhalten, liegt es mehr als nahe, auch bei uns diese Wettbewerbsklasse einzuführen.
Die Besetzungsform der Gruppe wird dabei kaum eine Rolle spielen. Jede Musikgruppe kann ihr Publikum auf ihre Weise abwechslungsreich unterhalten. Auch kleinere Formationen sollten hier ihre Chance sehen und nutzen!
Bewertungskriterien sind dabei natürlich die Musik. In diesem Bereich spielen folgende Aspekte eine Rolle: Programmauswahl und Progammaufbau, in Verbindung damit die Publikums- wirksamkeit der Stückauswahl und das Setzen von Höhepunkte, die technisch und intonatorisch richtige und stilistisch angemessene Darbietung der Musik, die Schwierigkeit des Programms unter ggf. die Einbeziehung von Soli. Die für diesen Wettbewerb ausgewählten Stücke sind weder irgendeiner Selbstwahlliste zu entnehmen noch sind sie im Vorfeld einstufen zu lassen. Der Schwierigkeitsgrad des Programms wird hier weit weniger wichtig sein als die gekonnt inszenierte Ausführung.
Der zweite wesentlich zu berücksichtigende Bereich ist die optische Präsentation. Sie beinhaltet Teilaspekte wie das äußere Erscheinungsbild, unterhaltende optische Elemente (beispielsweise Bewegungen einzelner Register), optische gelungene Präsentation von Solisten und eine allgemeine optische Unterhaltungswirksamkeit. Hierbei handelt es sich um alle Elemente, die man aus dem Bewertungskriterium „Showmanship“ kennt, das auch bei der Bewertung von Shows auf dem Rasen Anwendung findet – hier geht es um die künslerisch-ästhetische Präsentation.
Für den optischen Bereich ist es auch denkbar, beispielsweise Tanzgruppen (Cheerleader, Majoretten usw.) einzusetzen. Auch eine kurze Moderation sollte nicht fehlen. Zusammenfassend sind all dieses die Elemente, die auch ein Unterhaltungskonzert interessant für den Zuschauer machen. Humorvolle Einlagen musikalischer und optischer Art sind ebenfalls willkommen.
Zeigen Sie dem Publikum, dass Sie es gut unterhalten können!
Hinweis:
Das Internet bietet eine Anzahl interessanter Videos zum Thema „Entertainment Contest“ und unterhaltsamer Darbietungen auf der Bühne und im Freien. Die Suche ist recht effektiv unter http://de.youtube.com/
Empfohlene Suchstichworte beispielsweise:
Siddis Brass
Krohnengen Brass All Night Long
Krohnengen Brass Mr Sandman
Flowers Band Gloucester Hawaii 5 0
NSW Fire Brigades Band
WDW’s Future World Brass
brassband bürgermusik luzern birmenstorf
Landesmeisterschaft Weyhausen Fanfarenzug Oelbe
Marschwertung
Marschwertung auf Kreis- und Bezirksebene fördern
(siehe dazu auch Wettbewerbsordnung des NMV)
In der Vergangenheit wurde schon häufiger auf die Bedeutung der Musik in Bewegung für alle Sparten unserer Mitgliedsvereine hingewiesen. Schließlich absolvieren viele Blasorchester, Spielmannszüge, Fanfarenzüge, Showbands usw. viele Umzüge im Jahr, die in vielen Fällen auch von den Auftraggebern bezahlt werden. Außerdem weiß jeder Musiker, dass eine gelungene Präsentation viel mehr Spaß macht.
Deshalb haben die „Kunden“ der Musikvereine einen Anspruch auf eine qualitativ hohe Leistung. Insgesamt gibt es in der musikalischen und optischen Darstellung einer Vielzahl von Musikvereinen immer noch Defizite. Dies muss man als Besucher von Festumzügen leider immer wieder feststellen.
Was dient aber dem Erreichen eines bestimmten Zieles mehr als die Teilnahme an einem Wertungsspiel oder Wettbewerb? Dinge, die man dafür probt, tragen immer in erheblichem Maße zur Verbesserung der Auftritte bei.
Daher sollten die Ausrichter von Kreis- und Bezirkswettbewerben darauf achten, auf ihren Veranstaltungen verstärkt die Möglichkeit bieten, an einer Marschwertung teilzunehmen. Den Rahmen dazu sollte jeder Veranstalter prüfen. Auf Bezirks- und Kreisebene ist es dabei nicht unbedingt nötig, den in der Wettbewerbsordnung des NMV festgelegten Parcours mit den entsprechenden Aufgaben zu bewältigen. Denkbar ist beispielsweise auch die Durchführung eines Umzuges, der als Mindestanforderung eine Rechts- und/oder Linksschwenkung enthält. Auch ohne einen Festumzug könnte eine kurze Marschstrecke auf der Straße oder einem Sportplatz in der Nähe des Bühnenwettbewerbs angeboten werden.
Dieser sehr vereinfachte Parcours kann von den meisten teilnehmenden Musikvereinen bewältigt werden und sollte allen Formationen einen Einstieg in die „Musik in Bewegung“ bieten.
Bewertungsgrundlage für diesen vereinfachten Marschparcours, der auch von Musikvereinen gewünscht wird, ist die Wettbewerbsordnung „Marschmusikwertung“ des NMV.
Detailabsprachen können jederzeit mit dem Landesmusikdirektor für Musik in Bewegung erfolgen.
Dieter Buschau
Landesmusikdirektor für Musik in Bewegung im NMV
Marschauftritte – Gedanken und Anmerkungen
Fast jeder unserer musiktreibenden Vereine nimmt Marschauftritte wahr. Nicht wenige dieser Musikgruppen vernachlässigen jedoch in diesem Bereich die Probenarbeit. Auch wenn Marschauftritte körperlich durchaus anstrengend sein können, so machen sie doch sehr viel Spaß – vorausgesetzt, man probt und trainiert entsprechend. Im Sport käme wohl auch niemand auf die Idee, ohne Training ein Spiel oder einen Wettkampf zuabsolvieren. Gestaltet man dazu seinen Auftritt entsprechend attraktiv, ist der Applaus des Publikums gewiss, so dass die Musiker weiter motiviert werden.
Schließlich darf man als Vereinsvorsitzender oder musikalischer Leiter nicht vergessen, dass man ggf. für einen Marschauftritt auch gut bezahlt wird. Wie bei einem Konzert haben die „Kunden“ ein Recht auf „gute Ware“.
Zur Gestaltung eines Marschauftritts hat der NMV eine Broschüre zur „Musik in Bewegung“ herausgebracht, die auf Anforderung als PDF-Datei erhältlich ist bei .
Sie kann Eindrücke und Anweisungen geben, ersetzt aber nicht die Teilnahme an einem unserer Lehrgänge, die immer wieder angeboten werden.
Unter www.video.google.de führen beispielsweise folgende Suchstichworte zu sehenswerten Marschdarbietungen:
Musikverein Rühle
Spielmannszug Rödemis
New Zealand Army Band
NSW Fire Brigade Band Bruck
Woolston Brass BandDiagram
March Footscray Yarraville
Auckland Marching Girls
Old Guard Fife and Drum Corps
Landesmeisterschaft Weyhausen 2009
Links:
www.blasmusik.at (Österreichischer Blasmusikverband, dort Rubrik “Musik in Bewegung”)
www.kbv.at (Kärntner Blasmusikverband, dort das Thema „Marschwertungen“ und insbesondere die Rubrik „Service“ die Richtlinien zur Marschmusikbewertung)
www.brassnz.co.nz (Brass Bands Association of New Zealand, dort besonders interessant der Direktlink www.brassnz.co.nz/gen05doc_marching_regs.pdf )
Gedanken zur Darstellung der Musik beim Marsch und in der Bewegung
Nahezu jeder der musiktreibenden Vereine im NMV betreibt „Musik in Bewegung“. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Verein ein Spielmannszug, ein Blasorchester, ein Fanfarenzug, eine sog. Showband, eine Marching Band, ein Drumcorps oder ein Schalmeienorchester ist.
Jeder dieser Musikvereine präsentiert insbesondere während der Sommersaison seine Musik bei Umzügen oder vielleicht auch einmal bei einer Aufführung auf einem Sportplatz oder einem Stadion. Für die meisten Gruppen sind diese Auftritte ein ganz wesentlicher wirtschaftlicher Faktor. Schließlich bezahlen die Auftraggeber in der Regel dafür.
Die Art der Darstellung der Musik in der Bewegung ist jedoch sehr unterschiedlich, wenn man sich einmal größere Umzüge live oder auch im Fernsehen ansieht. Es gibt viele Orchester, denen man ansieht, dass sie keinen gesonderten Wert auf die Marschmusik legen. Andere zeigen, dass die Aufführung ihnen Spaß macht – und das honorieren schließlich auch die Zuschauer.
Was kann man tun, um als Musikverein seine Marschauftritte attraktiver zu gestalten?
Der Anfang liegt bereits im optischen Gesamteindruck, der durch eine einheitliche – nicht unbedingt aufwendige – Uniform erreicht wird. Dazu gehören natürlich einheitliche Hemden, Jacken oder Westen, ebenso aber auch einheitliche Hosen und Schuhe. Hierin liegt ein Manko vieler Gruppen.
Der nächste Aspekt ist eine einheitliche Haltung sowie auch die Über- und Abnahme der Instrumente, wobei die instrumentengerechte Haltung genau wie im Konzert auch der musikalischen Ausführung dienlich ist. Wenig schön zu beobachten ist häufig, beispielsweise bei Blechbläsern, dass man eher die Straße anspielt und die Instrumente demonstrativ nach unten richtet als dass man in gerader Haltung nach vorne heraus spielt.
Kommt man nun zum eigentlichen Marschieren, so ist natürlich auf exakten Gleichschritt und Schwenkungen zu achten, Dinge, die normalerweise selbstverständlich sind, aber ab und zu entsprechend zu proben sind. Möchte man sich in einem größeren Umzug richtig in Szene setzen, kann man natürlich einige einfache Showfiguren einbauen, ohne den Fluss des Zuges zu unterbrechen. Sollte es einmal einen Stau geben, kann man natürlich die Zeit auch hier zu einer kleinen Präsentation nutzen – statt einfach abzuwarten, wann es denn endlich weitergeht.
Wer jemals einmal eine solche kleine Showpräsentation mitgemacht hat, wird auch als Musiker begeistert sein – man muss hier wieder auf den Applaus des Publikums zurückkommen, der ja bekanntlich der Lohn des Musikers ist. Und der Applaus ist hier sicher. Bereits ein recht einfacher Gegenzug, der keinen großen Probenaufwand erfordert, wird hier großen Eindruck hinterlassen. Spätestens hier wird jeder Musiker die Atmosphäre spüren, die ein entsprechender Auftritt hervorrufen kann.
Diese Gedanken sind nur eine kleine Auswahl der Punkte, die man aufgreifen kann und die wir versuchen werden, weiterhin auf unseren Lehrgänge zu vermitteln. Jeder Verein muss sich natürlich bewusst machen, dass die „Musik in der Bewegung“ auch für IHN wichtig ist, um hier einen Anfang zu wagen.
Probiert es/probieren Sie es einfach einmal aus!
World Association of Marching Showbands (WAMSB)
Der Fachbereich Spielleutemusik freut sich, dass die BDMV seit dem 1. Januar 2012 Mitglied in der World Association of Marching Showbands (WAMSB) ist. Damit wurde ein weiterer Schritt, den Stellenwert der Musik in Bewegung innerhalb der BDMV zu stärken, vollzogen.
Die WAMSB vereint weltweit alle Arten von Musikgruppen, die Musik in der Bewegung betreiben, vom Spielmanns- und Fanfarenzug über die Blasorchester bis hin zu Marching Bands und Drum & Bugle Corps.
Jährlich finden auf allen Kontinenten zahlreiche Veranstaltungen unter der Schirmherrschaft der WAMSB statt. Als Beispiel sind die jährlich stattfindenden Rasteder Musiktage, in deren Rahmen auch die Deutsche Meisterschaft der Spielleute 2010 stattfand, sowie aus den Jahren 2001 und 2010 die Weltmeisterschaften der WAMSB die in Potsdam stattfanden, zu nennen. Alle WAMSB-Festivals sind ausgezeichnete Möglichkeiten der internationalen Begegnung. Zudem dienen sie dazu, sich von international anerkannten und qualifizierten Juroren im Bereich Musik in Bewegung bewerten zu lassen, die mit den weltweit geltenden Standards vertraut sind.
Die WAMSB hat ihren Sitz in Calgary/Kanada, wo auch ihr Präsident Robert Eklund ansässig ist.
Link:
https://wamsb.org/